Verleihung des ersten Gender-Award-Werbung

27.09.2012

Wien, 26.9.2012: Verleihung des 1. Gender-Award-Werbung ging an: McCANN Wien und AMA Marketing GmbH für ihre Kampagne "Reifenpanne"

Anlässlich der Medientage 2012 wurde in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie viel Gender braucht die Werbung“ in einer hochkarätigen Runde (Hans Georg Gasser (VÖZ), Richard Grasl (ORF), Gabrielle Heinisch-Hosek (Frauenministerin), Gerda Reichl-Schebesta (CCA) und Präsident des Österreichischen Werberat Michael Straberger, Moderation: Euke Frank (Chefredakteurin der Zeitschrift Woman) diskutiert. Die Teilnehmer dieser Runde kamen überein, dass die Verantwortung der Werbequalität den Agenturen zuzusprechen ist und in den letzten Jahren eine starke Veränderung der Verwendung von Rollenbildern und Sensibilität bezüglich Sexismus in der Werbung zu erkennen ist.

Im Anschluss daran wurde der 1. Gender-Award für Werbung von Frau Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek verliehen.

"Mit dem Gender Award Werbung möchten wir Werbeagenturen und Unternehmen in Österreich ermutigen, sich zukünftig verstärkt gendersensibler Werbesujets zu bedienen", so Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek anlässlich der Verleihung des 1. Gender Awards Werbung am 26. September 2012. Werbesujets mit besonderem Vorbildcharakter würden mit diesem Award honoriert. Diese Auszeichnung hat das Ziel, geschlechtersensible Werbeproduktionen aus Österreich auszuzeichnen. Geschlechtersensible Werbung steuere zielgerichtet gegen verfestigte Rollenstereotype, indem sie einen breiten gesellschaftlichen Diskurs über diskriminierungsfreie, egalitäre Rollenmodelle in Gang setzt. "Ziel muss es sein, Sexismus und Stereotypen im gesamten Medienbereich nachhaltig entgegenzusteuern", so die Ministerin.

Eine renommierte Fachjury kam zum Ergebnis, den 1. GENDER AWARD WERBUNG 2012 an die Werbeagentur McCANN WIEN und die Kundin AMA Marketing GmbH für die Kampagne "REIFENPANNE" zu verleihen. Die Beschäftigung mit dem Thema Gleichstellung sowie das Bestreben, Frauen in einem gleichstellungsorientierten Kontext sichtbar zu machen - und die damit verbundene Vorbildwirkung -, seien für die Jury ausschlaggebend gewesen. Als besonders positiv bewertet wurde der humoristisch dargestellte Teamwork-Aspekt dieser Werbekampagne.

"Die Preisträger sind der beste Beweis, dass es keiner Rollenklischees und Stereotypen bedarf, um gute Werbung zu machen, die auch beim Kunden ankommt", betont Hans Gasser, Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ). "Dieser Werbepreis hebt nicht Negatives mit erhobenem Zeigefinger hervor, sondern zeichnet positive Musterbeispiele aus. Unser Ansatz ist: Sensibilisieren und informieren statt Reglementieren." Österreich habe in puncto Geschlechtergerechtigkeit noch einiges zu lernen. Daher werde sich der VÖZ dafür einsetzen, dass in den Ehrenkodex für Journalisten ein Passus zur geschlechtersensiblen Berichterstattung aufgenommen wird. "Damit setzen wir ein wichtiges Signal: Geschlechterdiskriminierung ist genauso wenig tolerierbar, wie Diskriminierungen aus rassischen, religiösen und nationalen Gründen."

Mag. Richard Grasl, Kaufmännischer Direktor des ORF: "Als öffentlich-rechtlicher Sender hat der ORF in puncto Gleichstellung von Frauen und Männern eine besondere Verantwortung: Als Arbeitgeber hat er sich das Ziel der aktiven Gleichstellung auf allen Ebenen gesetzt und dies in einem eigenen Gleichstellungsplan festgeschrieben. Aber auch in seinen Programmen setzt sich der ORF aktiv mit modernen Rollenbildern auseinander - sei es in der Berichterstattung oder in seinen Filmen und Serien. Es freut mich, dass der heuer erstmals verliehene Gender Award Werbung nun auch in diesem Programmsegment den gesellschaftlichen Diskurs befördert und das Bewusstsein für diskriminierungsfreie Werbung erhöht. Ich gratuliere den Preisträgern und bedanke mich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Frauen und dem VÖZ."

"Wir gratulieren den Preisträgern McCANN Wien und AMA Marketing GmbH", so Heinisch-Hosek, Gasser und Grasl unisono zum Schluss.

Der Preis wird von der Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst, dem ORF und dem Verband Österreichischer Zeitschriften (VÖZ) verliehen. Eine Shortlist der Einreichungen und eine Liste der Jurymitglieder sind unter www.frauen.bka.gv.at abzurufen.