Österreichischer Werberat erzielt Abänderung der derzeitigen TV-Werbespot-Kampagne von Telering.
Nach einer heutigen Besprechung zwischen der Geschäftsführung von T-Mobil und dem Präsidenten des Österreichischen Werberates wurde die weitere Vorgangsweise betreffend der TV-Spots besprochen und auch eine rasche Reaktion vereinbart.
Stellungnahme von T-Mobile:
An das Büro des Werberats,
aufgrund der Beschwerden zu unserer aktuellen Werbekampagne beziehen wir dazu wie folgt Stellung:
Warum dieses Kreativkonzept?
Unkonventionelle Werbung war schon seit jeher das Kennzeichen der herausfordernden Marke tele.ring. Von den geliebten wie gehassten Speckmännchen aus früheren Jahren, zum ebenso polarisierenden Inder wollen wir mit unserer aktuellen Werbung nur eine das ganze Land Jahr für Jahr spaltende Frage auf humorvolle und überzeichnete Art beantworten. Wer bringt denn nun in Österreichs Haushalte die Weihnachtsgeschenke? Das Christkind oder der Weihnachtsmann?
Dieser Frage stellt sich tele.ring gerade in diesen Tagen mit sehr stark überzeichneter Ironie in der neuen Werbekampagne. Die werbliche Überhöhung soll die Frage - Christkind oder Weihnachtsmann - humorvoll und unterhaltsam thematisieren und keinesfalls Gewalt verherrlichen oder mit Traditionen und religiösen Ansichten brechen.
Zur Werbung:
In der Kampagne treten fiktive Figuren auf: tele.ring-Inder, Christkind, Weihnachtsmann. Wie Märchenfiguren haben sie ganz typische Charaktereigenschaften – sie sind weise und zurückhaltend, zierlich und frech oder eben groß und pompös. In ihren Klischees sind sie allwissend, können fliegen oder gleiten einen Schornstein herab. Auch das macht klar, dass sie der Fantasie entspringen – und das lässt natürlich auch ihre Erlebnisse in einer Fantasiewelt stattfinden.
In der Werbung werden Botschaften oft als Metapher, als bildliches Gleichnis, transportiert. Damit können komplexe Sachverhalte leicht verständlich kommuniziert werden. Auch die Überhöhung ist ein wichtiges Instrument, um vom Konsumenten besser verstanden zu werden. Beide Methoden (die Metapher und die Überhöhung) sind dem Konsumenten bekannte Mittel, die er klar von der Wirklichkeit trennen kann. Und zwar erst recht, wenn die Kampagne nicht dokumentarisch erzählt, sondern in der Bildkomposition und der musikalischen Untermalung an Filmproduktionen aus Hollywood erinnert.
Maßnahmen:
Obgleich uns die Werbespots aus oben genannten Gründen von Anfang an objektiv richtig und unbedenklich erschienen, haben wir uns im Vorfeld der Kampagne dies auch durch eine Fokusgruppe in der Zielgruppe bestätigen lassen. Diese hat gezeigt, dass die Spots auch bei Kindern als nicht gewaltverherrlichend oder negativ wahrgenommen werden, weshalb wir diese Spots bedenkenfrei on Air gebracht hatten.
Nun ist bereits nach den ersten Tagen vereinzelt ein verzerrter subjektiver Eindruck entstanden und einige Konsumenten haben diesen in Form von Beschwerden über unterschiedliche Kanäle dargelegt.
Wir nehmen diese Kritik sehr ernst!
Als Konzern sind wir uns unserer gesellschaftlichen, sozialen und moralischen Verantwortung bewusst, weshalb wir in voller Härte dem Eindruck der Gewaltverherrlichung entgegenwirken.
Aus diesem Grund werden per sofort folgende einschneidende Maßnahmen gesetzt:
1. Ausschwärzung der beanstandenden Gewaltszenen in den TV-Spots auf
a l l e n S e n d e r n r u n d u m d i e U h r (dh auch nach 20 Uhr).
Innerhalb der nächsten zwei Werktage erfolgt auf allen Sendern ein
kompletter Ladentausch beider Spots.
Die kritisierten und als gewaltverherrlichend beanstandeten Szenen
werden zur Gänze mit Schwarz überblendet.
2. Im zweiten Schritt wird per sofort an einem neuen, gänzlich gewaltbefreiten
(dh ohne notwendiger Schwarzblende) Spot gearbeitet.
Die Umsetzung erfolgt so rasch als möglich und wird voraussichtlich 1 bis 2
Wochen in Anspruch nehmen.
3. Wir entschuldigen uns bei betroffenen Konsumenten.
So weit uns namentlich und persönlich bekannt, werden wir uns
bei kritischen Kunden und Konsumenten persönlich entschuldigen.
Wir bedauern sehr, wenn wir für Kunden und Konsumenten insbesondere Eltern und deren Kinder zu weit gegangen sind und mit unserer werblich überzogenen Ironie zu sehr übertrieben haben.
Wir werden auch in Zukunft die Meinung der Öffentlichkeit und jedes einzelnen sehr ernst nehmen und entschuldigen uns inständig bei allen Österreicherinnen und Österreichern, die unsere Werbung anders als beabsichtigt und negativ wahrnehmen.
Das Unternehmen T-Mobile als auch die verantwortliche Werbeagentur Blink distanzieren sich natürlich von jeglicher Form der Gewalt.
Hochachtungsvoll
T-Mobile Austria GmbH