Entscheidung:
Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten, auf
Instagram veröffentlichten Werbemaßnahme die Aufforderung zum sofortigen
Stopp der Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel aus.
Begründung:
Die eindeutige Mehrheit der Werberätinnen und Werberäte sieht im
Hinblick auf das beanstandete Werbesujet eine Verletzung des Ethik-Kodex der
Österreichischen Werbewirtschaft, vor allem des Artikels 2.1.
Geschlechterdiskriminierende Werbung. Auch der Junge Werberat, bestehend aus
15- bis 29-jährigen SchülerInnen, StudentInnen sowie VertreterInnen der
Kommunikationsbranche, spricht sich für einen sofortigen Stopp der Kampagne
aus.
Das beanstandete Video zeigt einen
Herrn und seine Lebensgefährtin. Die beiden stehen in einer leeren Garage, die
nach der Lebensgefährtin benannt wird. Die Dame steht auf einem Drehpodest,
bewegt sich nicht und ist rosa gekleidet. Der Herr geht um sie herum, erklärt
die Maße der zu mietende Garage und stellt hier immer einen Bezug zu zur
Lebensgefährtin dar. Es fallen Aussagen wie „90-60-90 ist das gerade nicht,
sonst wären wir schon verheiratet“, „Da kann man richtig viel reinstopfen .. in
die Garage“ oder „Das ist nicht ganz dein Typ, weil perfekt ist sie nicht? Es
gibt auch andere Typen, andere Frauen“. Am Ende wird die Lebensgefährtin, immer
noch auf dem Podest stehend, neben ihrem rosafarbenen Auto in der Garage mit
einem Sticker „Miete mich“ gezeigt. Die Aufmachung des Videos erinnert an den
Film „Barbie“.
Die Werberäte und Werberätinnen geben an, dass das beanstandete Sujet
eindeutig geschlechterdiskriminierend ist. Die Dame wird als Schaufensterpuppe
und somit als Objekt, und nicht als gleichwertige Person, behandelt. Die Rolle
der Dame im Privatleben oder im Unternehmen kann dem Sujet nicht entnommen
werden und ist ohnehin zweitranging. Das weibliche Geschlecht und die Würde des
Menschen werden hier jedenfalls nicht geachtet und die Dame ausschließlich auf
ihr Äußeres reduziert. Die Aussagen, die sich auf die Garage beziehen sollen,
aber wohl absichtlich doppeldeutig formuliert sind, sind taktlos und nicht
vertretbar.
Die Werberäte und Werberätinnen sprechen sich in dieser Hinsicht für einen
sofortigen Stopp der Kampagne bzw. zum sofortigen Sujetwechsel aus.
Ein Verstoß des Ethik-Kodex der österreichischen Werbewirtschaft konnte
in nachfolgend angeführten Punkten festgestellt werden:
1.1. Allgemeine Grundsätze
1.1.5. Werbung darf nicht die Würde des Menschen verletzen, insbesondere
durch entwürdigende oder diskriminierende Darstellungen.
2.1. Geschlechterdiskriminierende Werbung
2.1.1. Werbung darf nicht aufgrund des Geschlechts diskriminieren.
Wesentlich dabei ist die Betrachtung der Werbemaßnahme im Gesamtkontext. Zu
berücksichtigen sind insbesondere die verwendete Bild-Text-Sprache,
Darstellungsweise (Ästhetik, künstlerische Gestaltungselemente),
Zielgruppenausrichtung und damit einhergehend, in welchem Umfeld die
Werbemaßnahme platziert ist.
2.1.2. Personen auf abwertende, verächtlich machende oder verspottende
Weise dargestellt werden;
2.1.3. die Gleichwertigkeit der Geschlechter in Frage gestellt wird;
2.1.5. die Person auf ihre Geschlechtsmerkmale reduziert und dies in den
Mittelpunkt der Werbegestaltung gerückt wird;
2.1.6. sexualisierte
Darstellungsweisen ohne direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen
Produkt verwendet werden. Wesentlich ist dabei die Betrachtung im
Gesamtkontext.
In einer Facebook Werbung für Garagen, dreht sich eine Frau wie eine Puppe auf einem Podest im Kreis. Die Frau wird hier offensichtlich mit einem Gegenstand verglichen und objektifiziert. Allgemein sind alle Werbebeiträge zu diesen Garagen mehr als geschmacklos.
Sehr geehrte Personen des Werberats, auf Social media (Instagram) wurde der angehängte Werbespot veröffentlicht. Der Spot objektiviziert Frauen bzw. ist extrem sexistisch und betreibt Body-Shaming. Frauen werden mit Garagen verglichen und es wird damit gespielt, die Garagen nach den Frauen zu benennen, die gerade darin präsentiert werden. Somit wird dann gesagt dass man die "Name" mieten kann, wenn einem die Maße gefallen. Bitte um eine Prüfung ob das in der Werbewelt Social Media seinen Platz haben sollte. Danke.