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27.08.2024
Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle des
beanstandeten TV-Spots des Unternehmens „XXX Lutz“ keinen Grund zum
Einschreiten.
Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sprechen
sich bei dem beanstandeten TV-Spot des Unternehmens XXX Lutz für keinen
Grund zum Einschreiten aus. Auch der Junge Werberat, bestehend aus 15-
bis 29-jährigen SchülerInnen, StudentInnen sowie VertreterInnen der
Kommunikationsbranche, spricht sich mit knapper Mehrheit für keinen Grund
zum Einschreiten aus.
Der beanstandete Werbespot greift im Hinblick auf die
bevorstehenden Nationalratswahlen, die Art, wie zuweilen Wahlkampf betrieben
wird, auf und parodiert das Verhalten der jeweiligen Spitzenkandidaten und
Spitzenkandidatinnen. Augenscheinlich wurden dabei, mit einer Form von künstlicher
Intelligenz, aus den erwachsenen Spitzenkandidat:innen, Kinder im
Kindergartenalter generiert.
Aufgrund der verwendeten Wort-Bild-Sprache ist die werbliche
Überzeichnung bei der Gestaltung der Werbemaßnahme klar erkennbar.
Die Werberätinnen und
Werberäte betonen in Ihren Stellungnahmen, dass die Bezugnahme auf
"Kindergarten", im Sinne von einem nicht adäquaten Verhalten von
Erwachsenen, im Sprachgebrauch verankert und somit eindeutig als bekannte
Redewendung interpretierbar und keinesfalls ein Konterkarieren einer
Bildungseinrichtung sei.
Eine durch das
Verbotsgesetz untersagte Handbewegung, wie von einigen
Beschwerdeführern/Beschwerdeführerinnen angegeben und beanstandet, wurde von
der Mehrheit des Gremiums ebenfalls nicht erkannt.
Die Mehrheit der Werberäte
und Werberätinnen sprechen sich für keinen Grund zum Einschreiten aus.
HINWEIS: Kritisch angemerkt wurde seitens einiger Werberätinnen
und Werberäte vor allem der fehlende Produktzusammenhang. Auch wird die
Verantwortung, die Werbung gegenüber Demokratie hat, betont, weshalb eine
sensiblere Darstellung durchaus angebracht sei.
Der Lutz-Spot, der die GRÖSSTE Errungenschaft der DEMOKRATIE, nämlich wählen zu dürfen, unter Zuhilfenahme von Kindern derartig verarscht, sollte von der Werbebranche, deren "Sprachrohr" der Werberat ist, verurteilt werden, als demokratieschädigend! Die Branche muss da einschreiten.
Die VertreterInnen der wahlwerbenden Parteien werden als dumme, streitende Kleinkinder dargestellt, womit ihnen Ernsthaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein abgesprochen wird. Ich halte es (wiewohl selbst oft über Wortwahl und Inhalte in politischen Diskussionen verärgert) für demokratiepolitisch äußerst bedenklich, politisches Engagement und den Wahlkampf für die Nationalratswahlen in dieser Art zu verunglimpfen. Immerhin werden durch die Ergebnisse die Rahmenbedingungen in unserem Land maßgeblich gestaltet. Immer mehr - v. a. junge - Menschen verweigern die Teilnahme an Wahlen oder an politischem Engagement mit dem Argument, es sei "eh alles wurscht". Diese Tendenz durch das Lächerlichmachen der handelnden Personen noch zu verstärken, halte ich für unangebracht und demokratiepolitisch untragbar.
Werbung von XXX-Lutz:
Wahlkampf ist ein Kindergarten, jeder patzt den a deren an.
Der Kindergarten ist da, damit die Kinder soziale und emotionale Kompetenzen entwickeln. Er ist eine pädagogische Einrichtung dies zu fördern und zu unterstützen. Es hat überhaupt nichts mit den Erwachsenen zu tun, wenn die sich nicht benehmen können. Diese Werbung ist nicht akzeptabel.
Die derzeitige Werbung der Firma XXXLutz verunglimpft nicht nur die österreichischen PolitikerInnen sondern die Demokratie als Ganzes.
Mit Aussagen "Der Wahlkampf ist ein Kindergarten", "Jeder red' an Schmarr'n" oder "auf Blödsinn wird herumgeritten" werden die Wahlen in einer Demokratie nicht ernst genommen. Die Politiker werden herabgesetzt und die Wichtigkeit sich an der Wahl und an der Demokratie zu beteiligen erscheint für überflüssig.
XXXLutz Kindergarten Werbespot: Die diskutierte Diffamierung von Bildungseinrichtungen kann ich auch nicht erkennen, sehr wohl aber (möglicherweise) ein Verstoß gegen das Verbotsgesetz. Kinder-Kickl deutet meiner Meinung nach eindeutig den verbotenen "Römischen Gruß" am Ende des Spots an, ähnlich wie Hitler selbst nur bis Schulterhöhe. Dies ist eine Verniedlichung des Nationalsozialismus. Hier hat Satire die Grenze überschritten. Losgelöst vom Geschmack, es ist verboten. Ein bisschen macht mich stutzig, dass es hier noch keine Beschwerden gibt. Danke für Ihre Meinung.
Es ist unerhört, negatives Erwachsenenverhalten mit dem von Kindern im Kindergarten zu vergleichen! Der Kindergarten ist eine pädagogische Einrichtung, in der Kinder soziale und emotionale Kompetenzen entwickeln und leben. Wenn sich Erwachsene daneben benehmen, hat das nichts mit Kindergarten gemeinsam. Sie könnten sich dort höchstens Positives abschauen!
S.g. Angeschriebene, in einem Monat ist NR-Wahl, das ist das demokratische Recht jedes Bürgers. Die zur Wahl antretenden Parteien machen derzeit Wahlwerbung, was für die Bevölkerung wichtig ist, um am 29.9. die richtige Entscheidung treffen zu können.
In der Werbung des Möbelhauses wird sich darüber lustig gemacht. Das kann und darf nicht sein! Es wird gesungen, der Wahlkampf ist ein Kindergarten.
Ich hoffe, dass Sie diese Werbung unterbinden können.
Werte Damen und Herren,
in der aktuell ausgestrahlten Werbung der Firma wird bezugnehmend auf die NR-Wahl 2024 eine Andeutubg auf den Hitlergruß gezeigt. Dazu ist auf das Kind, welches den FPÖ-Obmann imitieren soll zu achten.
Solche Werbemaßnahmen sind unabhängig von der einschlägigen Bekanntheit der FPÖ zu unterlassen, insbesondere weil Kinder zu solchen Handlungen mehr oder weniger aufgrund ihrer Unwissenheit missbraucht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Als Sprecher der Direktorinnen und Direktoren der Bildungsanstalten für Elementarpädagogik in Österreich möchte ich darauf hinweisen, dass in diesem Spot (https://www.youtube.com/watch?v=ID6pwQfEsUE) sowohl die Bildungsinstitution Kindergarten auf übelste Weise diffamiert wird (es entsteht das Bild, dass im Kindergarten nur „gestritten“ und „angepatzt“ sowie nur „Schmarrn geredet“ wird) als auch die Würde der Kinder verletzt wird. Kinder sind keine „unfertigen“ Erwachsenen, die nicht wissen, wie man sich benimmt. Kindergarten wird stereotyp gleichgesetzt mit negativen Verhaltensweisen und wie eine Art „Kasperltheater“ dargestellt.
Auch für die Pädagoginnen und Pädagogen ist die Darstellung erniedrigend: Die Szene wird ohne pädagogisches Personal dargestellt, so als ob sich in dieser für die Bildungsbiographie eines Kindes so wichtigen Bildungseinrichtung niemand für die Kinder interessieren würde. Die Pädagoginnen und Pädagogen arbeiten unermüdlich daran, die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu fördern und müssen nun eine „typische“ Szene aus dem Kindergarten sehen, in der sie gar nicht vorkommen.
Irreführend vor einer Wahl von Politikern.
Diffamierung der Bildungsarbeit im Kindergarten.
sehr geehrte damen und herren, wie
telefonisch angekündigt, wende ich mich an sie, um die aktuelle werbung der
firma xxxlutz ‚wahlkampf ist ein kindergarten‘ zu hinterfragen. ich finde es zu
einen befremdlich und moralisch äußerst fragwürdig, dass kinder, die sich nicht
wehren können, optisch den zur wahl
stehenden politikern/innen angeglichen werden. das mag auf den ersten blick
lustig sein! wahlkampf ist aber kein kindergarten und die republik österreich
auch nicht. man muss demokratie sehr ernst nehmen und mit dieser werbung wird dieses
hohe gut torbediert!
ich bin entsetzt, dass in zeit wie diesen
nur mit hohn essentielles demokratisches verhalten bedacht wird!
mit bestem dank
Herabwürdigen von Demokratie durch Gleichsetzung mit Kindergarten
Die
aktuelle Werbung von XXXlutz untergräbt die Demokratie!
Sie
stellt die Vertreter:Innen einiger wahlwerbenden Parteien auf die Stufe von
Kleinkindern und damit deren Ernsthaftigkeit in Abrede.
Wahlen
sind essentiell für unser Land und dürfen meiner Ansicht nach nicht der
Lächerlichkeit preisgegeben werden.
Früher
gab es ein Alkoholverbot am Tag der Wahl und auch Wahlpflicht. Auch wenn das
anachroninistisch klingen mag!
Wahlen
sind nun einmal KEIN Kasperltheater!
Mit
freundlichen Grüßen