Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle der
beanstandeten Werbemaßnahme des Unternehmens „Grawe“ keinen Grund zum
Einschreiten.
Begründung:
Die eindeutige Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen
sprechen sich bei dem beanstandeten TV-Spot für keinen Grund zum
Einschreiten aus. Auch der Junge Werberat, bestehend aus 15-
bis 29-jährigen SchülerInnen, StudentInnen sowie VertreterInnen der
Kommunikationsbranche, spricht sich für keinen Grund zum Einschreiten
aus.
Das beanstandete Spot beginnt mit einer hektischen Szene in
einem Krankenhaus, wo eine Frau auf der Liege durch die Gänge transportiert
wird und ein Mann stets an ihrer Seite bleibt. Die Szene ist dunkel und
vermittelt eine düstere Atmosphäre. Die Frau schließt ihre Augen und der Mann,
der in einer romantischen Verbindung zu ihr stehen dürfte, sieht diverse
gemeinsame Momente vor sich. In der nächsten Szene besucht er seine Partnerin
mit einem Teddybären an ihrem Krankenbett, wo nun auch ein Baby zu sehen ist.
Der TV-Spot endet mit einer Szene, in der im Hintergrund die Jungfamilie zu
sehen und im Vordergrund das Logo des Unternehmens sowie der Slogan „Die neue
Gesundheitsversicherung“ zu lesen ist.
Die Werberäte und
Werberätinnen geben an, dass der beanstandete TV-Spot anfänglich wohl gezielt
einen schlimmen Unfall inszenieren wollte, der am Ende jedoch positiv mit der
Geburt eines Kindes aufgelöst wird. Hier wurde von den Werberätinnen und
Werberäten angemerkt, dass ebenso Geburten nicht immer unkompliziert und
stressfrei von Statten gehen, weswegen hier eine mögliche reale Situation
abgebildet wurde. Nachdem die Geschichte und Darstellung einen direkten Bezug
zum beworbenen Produkt enthalten, wird hier kein Verstoß gegen den Ethik-Kodex
erkannt.
Die Werberäte und Werberätinnen sprechen sich in einer
Mehrheitsentscheidung für keinen Grund zum Einschreiten aus.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist mir wichtig, meinem tiefsten Missfallen bezüglich Ihrer aktuellen ORF- TVWerbung schriftlich Ausdruck zu verleihen.
Es wird am Anfang des Spots eindeutig der Eindruck vermittelt, dass es um Leben und Tod geht- bis es sich in Wohlgefallen auflöst mit der Geburt eines Kindes und einem Einzelzimmer.(!)
Ich finde es geschmacklos, wie sie mit negativ medizinisch Erlebtem und Erinnerungen von TV- Zusehern und Zuseherinnen (sowie deren Gefühlen) spielen- man holt sich Aufmerksamkeit durch sehr stark Negatives. Das ist ebenso respektlos!
Kurzum: Für meinen Familien- , Bekanntenkreis und mich kommt „my med „schon alleine aus diesem Werbe- Grund sicher NICHT in nähere Erwägung!
Mit verärgerten Grüßen