Entscheidung:
Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten
Werbemaßnahme des Unternehmens „XXXLutz“ die Aufforderung in Zukunft bei der
Gestaltung sensibler vorzugehen aus.
Begründung:
Die Werberätinnen und Werberäte sehen im Hinblick
auf die beanstandete Werbemaßnahme den Ethik-Kodex der Österreichischen
Werbewirtschaft, vor allem den Artikel 1.1. Allgemeine Werbegrundsätze, als nicht
ausreichend sensibel umgesetzt. Auch der
Junge Werberat, bestehend aus 15- bis 29-jährigen SchülerInnen, StudentInnen
sowie VertreterInnen der Kommunikationsbranche, spricht sich für eine
Sensibilisierung aus.
Im beanstandeten Radio-Spot hört man eine Dame, die ihrem
ehemaligen Freund eine Sprachnachricht hinterlässt. Dieser dürfte sie mehrmals
betrogen haben, unter anderem mit ihren beiden Eltern. Nichtsdestotrotz fragt
sie ihn nach einem Valentinstags-Date, um ein Gratisessen zu erhalten.
Die Werberäte und Werberätinnen geben an, dass der beanstandete
Radio-Spot eine klare satirische Überzeichnung darstellt. Nichtsdestotrotz
hantiert der Spot mit Rollenklischees, die in Zukunft sensibler handgehabt
werden sollten.
Um keinen herabwürdigenden Eindruck hervorzurufen,
spricht der Österreichische Werberat die Empfehlung aus, bei zukünftiger
Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen.
Eine nicht ausreichend sensible
Umsetzung anhand des Ethik-Kodex der österreichischen Werbewirtschaft konnte in
nachfolgend angeführten Punkten festgestellt werden:
1.1. Allgemeine Werbegrundsätze
1.1.5. Werbung darf nicht die Würde des Menschen verletzen, insbesondere
durch entwürdigende oder diskriminierende Darstellungen.
1.2. Ethik & Moral
1.2.2. Werbung hat die menschliche Würde und Unversehrtheit der Person
zu achten und darf diese nicht verletzten.
2.1. Geschlechterdiskriminierende Werbung
2.1.3. Personen auf abwertende, verächtlich
machende oder verspottende Weise dargestellt werden;
In der aktuellen Radiowerbung zum Valentinstag 2024 wirbt die Firma XXX-Lutz damit, dass eine Frau sich für ein Gratisessen wieder mit ihrem Exfreund verabredet, der sie 4 Mal betrogen hat darunter auch die Mutter der Frau und ihr Vater. Ich habe noch nie so eine geschmacklose und Frauen verachtende Werbung gehört. Wie kann man suggerieren, dass ein Gratismenü in einem Möbelhaus es wert wäre um seine Würde als Frau aufzugeben. Sehr schräg.