Sexismus auf Werbeplakat - Bank Austria

03.07.2023


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Die eingebrachte Beschwerde wurde als offensichtlich unbegründet abgewiesen. Demnach stellen wir die Beschwerde ohne weiteres Verfahren ein (siehe auch Verfahrensordnung Artikel 9 (1), www.werberat.at/verfahrensordnung.aspx).

Die Prüfung wurde von einem „Kleinen Senat“ (Artikel 9 (2)) durchgeführt und erfolgte auf Basis des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft.


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"Frauen denken immer voraus" - Verallgemeinerung und Verschleierung der Tatsache, dass Frauen aufgrund der prekären Pensionssituation vorausdenken MÜSSEN, um nicht in Altersarmut zu geraten.


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Am Plakat zu sehen ist eine Frau, die an ihrem linken Fuß einen Stöckelschuh trägt und sich am rechten Fuß gerade einen Sneaker anzieht. Die Überschrift dazu lautet "Frauen denken immer Voraus". Es wird Frauen also pauschal eine Eigenschaft zugeschrieben, nur weil sie Frauen sind. Allerdings reproduziert der Fokus auf die Schuhe ein gängiges, sexistisches Klischee, dass Frauen sich nur um Aussehen und Äußerlichkeiten kümmern. Mit der angebotenen Pensionsvorsorge steht das Sujet in keinem Zusammenhang.


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Die Bank Austria Ergo Werbung ist sexistisch. Der Titel lautet "Frauen denken immer voraus". Darunter sieht man eine Frau, die dabei ist einen Turnschuh zu schnüren, während sie am anderen Fuß noch High Heels trägt. Diese Art der generalisierenden Sprache ist sexistisch und wird noch unterstützt vom Bild, wo eine Frau von High Heels auf Turnschuhe wechselt, weil ihr offensichtlich bewusst war, dass die High Heels weh tun werden. Meiner Meinung perpetuiert das Bild auch den male gaze, der Frauen in hochhackigen Schuhen sehen weil (ist ja geil), wohlwissend, dass sie schmerzhaft sind. Frauen sollen also um jeden Preis sexuell attraktiv wirken, auch wenn der Preis körperliche Schmerzen sind. Das Sujet ist auf so viele Arten falsch und sexistisch, wie kann man so etwas im Jahr 2023 ernsthaft plakatieren.