Entscheidung:
Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme von Heumilch die Aufforderung in Zukunft bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen aus.
Begründung:
Die knappe Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sieht im Hinblick auf die beanstandete Werbemaßnahme (Werbespots) von Heumilch den Ethik-Kodex der Werbewirtschaft, vor allem des Artikels 1.1 „Allgemeine Werbegrundsätze“ sowie des Artikels 1.6 „Umwelt“ nicht ausreichend sensibel umgesetzt.
Der beanstandete Spot thematisiert die Heumilchwirtschaft, als Form der Milcherzeugung, die zugehörigen Almprodukte und setzt sich gleichzeitig mit dem Thema des Klimaschutzes auseinander. Die dabei getätigten Aussagen stellen laut Werberäte und Werberätinnen keine grobe Verletzung des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft dar. Das Gremium gibt jedoch zu bedenken, dass die getätigten Aussagen für Laien nicht schnell überprüfbar bzw. schwierig nachzuvollziehen sind. Vor allem die vergleichende Aussage „wer das Klima schützen will, muss nicht unbedingt einen Baum pflanzen. Heumilch hilft auch“ wird in diesem Zusammenhang als nicht nachvollziehbar gesehen.
Da darüber hinaus im Spot auch kein schlüssiges Daten- und Faktenbasiertes Argument gebracht wird, welches die getätigten Aussagen belegt, wird seitens der Werberäte und Werberätinnen, im Sinne eines verantwortlicheren Umgangs, für eine sensiblere Gestaltung entschieden.
Im Detail wurde der Ethik-Kodex in den nachfolgenden Kriterien nicht ausreichend sensibel umgesetzt:
1.1.6. Werbung darf nicht gegen den Grundsatz der Redlichkeit und Wahrhaftigkeit verstoßen.
1.6.1. Werbung, die Umwelt betreffend, bedarf einer besonders sensiblen Handhabung, damit nicht Fehlvorstellungen hervorgerufen werden.
1.6.2. Es sollen keine Darstellungen und Aussagen erfolgen, die nicht durch Fakten belegt werden können.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte, bezüglich der ARGE Heumilch Werbung, welche zur Zeit im Fernseher ausgestrahlt wird, Beschwerde einreichen. Hierbei werden die Zuschauer massiv getäuscht um dieses Produkt zu kaufen. Es wird suggeriert, dass der Kauf von Heumilch, des selben Herstellers, zum Klimaschutz beiträgt. Hingegen ist längst bekannt, dass Tierhaltung in jeglicher Art, welche für die industrielle Produktion von Fleisch- und Milchprodukten ausgenutzt werden, ein enormer Schaden für das Klima bedeutet.
Zudem werden in der Werbung schöne Alpenhänge mit blühenden Wiesen gezeigt. In der Realität werden Milchkühe (sei es Bio, Heumilch, Silo- oder Grasverfütterung) aber nicht auf die Alpe gelassen, da Sie aufgrund ihrer Züchtung (massive Milchproduktion) und Haltung (Laufstall und meist ebene Wiesen) in der Alpenregion gar nicht klarkommen. Der größte Teil der Tiere auf den Alpe, sind Mastrinder.
Weiters wird auf der Webseite beworben, dass die Heuwirtschaft unsere Böden schützt. Auch das entspricht nicht der Wahrheit. Seit über 10 Jahren ist nun schon bekannt, dass die massive Düngung der Böden mittels Gülle (ob nun Bio oder nicht) den Humusgehalt und die Biodiversität langfristig zerstört.
Klimaschutz und industielle Nutztierhaltung ist nicht vereinbar.
Ich bitte um bearbeitung meines Anliegens. Danke im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen, PS: ich komme selbst aus einem landwirtschaflichen Betrieb und weiß genau, wie die Realität der Viehwirtschaft aussieht.