Weniger Ramsch - mehr Platz

07.11.2022


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Das Unternehmen Veni Vidi Vici GmbH hat nach der Kontaktaufnahme des Österreichischen Werberats reagiert und das beanstandete Werbesujet zurückgezogen.

Das Beschwerdeverfahren sieht bei einer Rücknahme einer beanstandeten Werbemaßnahme durch das Unternehmen keine weitere Behandlung der Beschwerde vor.

Das Beschwerdeverfahren ist hiermit abgeschlossen (siehe Verfahrensordnung).

Der/die Beschwerdeführer/innen wurden davon in Kenntnis gesetzt.

Wir danken für die rasche Umsetzung und Kooperation.


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Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich möchte unten stehende Werbung zur Anzeige bringen. Nach Ihren und unseren Kriterien handelt es sich um sexistische Werbung. Besonders erschreckend ist der lockere Umgang mit Gewalt. Gewalt gegen Frauen ist ein schwerwiegendes Problem unserer Gesellschaft. Gar die „Entsorgung“ einer Frau anzudeuten, ist angesichts der hohen Anzahl der Femizide in Österreich nicht tragbar.

Mit freundlichen Grüßen


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Sehr geehrte Damen und Herren, 
in Leibnitz, Standort Marburger Straße 70 befindet sich dieses Plakat. Bitte beachten Sie unsere Anhänge. Vielen Dank,
 

BESCHWERDE

Es gibt an mehreren Standorten in Leibnitz schon seit Tagen ein Plakat zu sehen, mit der Aufschrift: Weniger Ramsch - mehr Platz! Dieses Plakat wirbt für zu vermietenden Stauraum.

Zu sehen ist ein Mann, der seine Frau in den Müll stopft. 

Nicht auszudenken auf welche Ideen Männer kommen, denen ihre Frauen auf die Nerven gehen. Männer, die vielleicht keinen Unterhalt zahlen wollen oder ihren Frauen Schuld an einem verpfuschten Leben geben. Frauenhass hat viele Gesichter!

Dieses Plakat verstößt offensichtlich gegen den Ehrenkodex der österreichischen Printmedien und das Antidiskriminierungsgebot. 

Da in Österreich allein heuer schon 28 Femizide gezählt wurden, ist dieses Bild, auf dem eine Frau ganz einfach entsorgt wird eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen.

Mehrere Frauen sind schon an die Frauenberatungsstelle herangetreten, unter anderem mit den Worten:

Das ist entwürdigend. Dagegen muss doch vorgegangen werden.

Wozu gehe ich in die Schule und mache eine Ausbildung, wenn das der Wert ist, den ich in der Gesellschaft habe.

Ein erniedrigendes Bild des Kapitalismus, denn die weggeschmissene Frau trägt teure Stiefletten. Männer können sich offensichtlich alles leisten.

Unerhört, was sich diese Firma da herausnimmt. An diesem Plakat fahre ich mit meinen Kindern täglich zur Schule und Kindergarten vorbei, bevor ich ins Büro hetze. Ich kann ihnen nicht erklären, was auf diesem Plakat zu sehen ist.

Angesichts solcher Reaktionen und weil wir uns als Feministinnen besonders von Frauenverachtung betroffen fühlen, legen wir bei Ihnen Beschwerde ein und hoffen sehr, dass in mindestens ebensolchem Ausmaß ein Plakat angebracht wird, das den Frauen Wertschätzung entgegen bringt.

Wir beraten Sie gerne, welche Sprüche und Motive uns dazu einfallen.  

 


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Wie am hinzugefügten Bild erkenntlich ist, werden hier meines Erachtens lt Ethikkodex Paragrafen 1.2.1 bis 1.2.3. b verletzt. Ich finde, dass diese Werbung die Würde von Menschen verletzt. Wir werfen keine Personen in den Müll und bezeichnen diese als „Ramsch“