Schärdinger Primina: Stereotypische Rollenverteilung

26.04.2021


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Die eingebrachte Beschwerde wurden als offensichtlich unbegründet abgewiesen. Demnach stellt der ÖWR die Beschwerde ohne weiteres Verfahren ein (siehe auch Verfahrensordnung Artikel 9 (1),). Der Beschwerdefall ist hiermit abgeschlossen.

Die Prüfung wurde von einem „Kleinen Senat“ (Artikel 9 (2)) durchgeführt und erfolgte auf Basis des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft.


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In der TV Werbung sieht man eine Frau, die kocht und gleichzeitig Homeschooling mit ihrem Kind macht. Ihr Ehemann kommt aus dem Zimmer und "beschwert" sich über das anstrengende Homeoffice. Die Frau macht ihm daraufhin ein Butterbrot. Ich halte eine derartige Rollenverteilung im Jahr 2021 für frauenfeindlich, sexistisch und herabwürdigend. Gerade im letzten Jahr und bis heute sind es überwiegend Frauen, die mit einer Doppel-, oder gar Dreifachbelastung durch Homeschooling der Kinder, Homeoffice/Anstellung, Haushalt,... konfrontiert und hier schier Übermenschliches leisten.


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In der neuen Primina TV Werbung (hier der Link: https://youtu.be/PTR9anETv8U) wird ein Mann gezeigt, der erschöpft aus dem Home Office zu seiner Frau in die Küche kommt, welche sich gerade um das Kind kümmert. Stereotypische Rollenverteilung sollte im Jahr 2021 keinen Platz mehr in der Werbung haben.


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Mann kann sich nicht mal selbst ein Butterbrot streichen, während er sich - völlig realitätsfremd - komplett im Anzug übers Homeoffice beschwert. Die Frau hat offenbar den einzigen Lebenszweck, sich um den Sohn zu kümmern und Butterbrote herzurichten - sie selbst hat ja offenbar keine andere Arbeit/Homeoffice. Gibt es Homeoffice bei Schärdinger/Berglandmilch nur für Männer und alle weiblichen Mitarbeiterinnen haben während der Corona-Zeit bezahlten Urlaub? In welchem Jahrhundert sind wir aktuell? Hat dieses Unternehmen eine andere Zeitrechnung?