Seitens des/der Beschwerdeführer/in
wurden die relevanten Unterlagen zur Bearbeitung der Beschwerdeführung trotz
Aufforderung nicht vorgelegt. Eine abschließende Beurteilung durch den Werberat
ist daher nicht möglich. Das Verfahren ist hiermit abgeschlossen.
Sehr geehrte Damen und Herrn!
Als Werberat des ORF möchte ich Ihnen zur Kenntnis bringen, welche Anliegen mich in den letzten Wochen (siehe. 28.11. und 14.12. unten) veranlasst haben, an das Kundenservice des ORF zu schreiben. Es macht mich immer ohnmächtiger, und auch wütender, wenn Werbungen geschalten werden, die ethisch für mich sehr bedenklich sind. Besonders in den Zeiten der Pandemie sollten wir alle daran Interesse haben, dass einerseits heimische Unternehmen, wenn schon nicht direkt, so doch wenigstens online ihre Angebote verkaufen können und weiters Menschen, die in Finanznot sind, nicht auch noch durch fragwürdige Angebote in die Schuldenfalle zu locken.
Ich ersuche Sie, in den Gremien, in denen Sie vertreten sind, sich für ethisches Verhalten in der Werbung einzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen DATUM:
2020-11-28
NACHRICHT:
Sehr geehrte Damen und Herrn! In den letzten Wochen ist mir die Werbung von Amazon zu deren "Black friday! ganz sauer aufgestoßen. Der "milliardenschwere" Konzern, der in Österreich keinen Cent Steuern zahlt, darf während des Lockdown, in dem viele Händler und Händlerinnen ihre Läden dicht machen mussten, im öffentlich, rechtlichen Fernsehsender eine Werbung schalten. Während kein Tag vergeht, wo die ORF Redakteure über die Probleme am Arbeitsmarkt, was die Coronakrise für Auswirkungen auf die Wirtschaft hat, usw. berichten, ist dieses Zugeständnis an Amazon für mich eine sehr schizophrene Haltung. Wahrscheinlich bezahlt der Konzern so gut, weil er eben keine Steuern zahlt. Es grüßt Sie eine ziemlich enttäuschte GIS Bezahlerin 14.12.2020
Sehr geehrte Frau Schuster!
Zunächst einmal danke für die Rückmeldung.
Heute muss ich Sie schon wieder mit einer mir sehr gegen meine Werte widerstrebende Amazon Werbung konfrontieren.
Sie sind in der schwierigen Situation als Erstes den Frust der Seher und Hörerinnen abzufangen. Hoffe, der ORF sorgt für eine gute Psychohygiene seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Danke für Ihren Dienst.
Nun zu meinem Anliegen: Ich finde es unverantwortlich Werbungen schalten zu lassen, die Menschen ganz offenkundig in die Schuldenfalle locken, wenn Sie mit dem Kauf von Artikeln werben, die sie erst (gefühlt ein Jahr später), nämlich im Jänner 2021 bezahlen müssen. Diese Kritik richtet sich nicht nur gegen Amazon, sondern z.B. auch gegen die österreichische Raiffeisenbank, die vor längerer Zeit mit „Sofortkrediten“ warb, für Dinge, wie eine neue Wohnlandschaft, ein Urlaub, ein neues Fahrrad,… das zumeist nicht existenzielle Anschaffungen sind, vor allem wenn man sie nur Kredit finanziert anschaffen kann.
Ich ersuche Sie, mir mitzuteilen, wie ich mit dem Hörer-bzw. Seherinnen Beirat Kontakt aufnehmen kann.
Es ist meine dringende Empfehlung für Werbung einen Ethikbeirat einzurichten.