Möbelhaus XXXL LUTZ

31.08.2024


Bild

S.g. Angeschriebene, in einem Monat ist NR-Wahl, das ist das demokratische Recht jedes Bürgers. Die zur Wahl antretenden Parteien machen derzeit Wahlwerbung, was für die Bevölkerung wichtig ist, um am 29.9. die richtige Entscheidung treffen zu können. In der Werbung des Möbelhauses wird sich darüber lustig gemacht. Das kann und darf nicht sein! Es wird gesungen, der Wahlkampf ist ein Kindergarten. Ich hoffe, dass Sie diese Werbung unterbinden können.


Bild

Entscheidung:

Der Österreichische Werberat sieht im Falle des beanstandeten TV-Spots des Unternehmens „XXX Lutz“ keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:

Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sprechen sich bei dem beanstandeten TV-Spot des Unternehmens XXX Lutz für keinen Grund zum Einschreiten aus. Auch der Junge Werberat, bestehend aus 15- bis 29-jährigen SchülerInnen, StudentInnen sowie VertreterInnen der Kommunikationsbranche, spricht sich mit knapper Mehrheit für keinen Grund zum Einschreiten aus.

Der beanstandete Werbespot greift im Hinblick auf die bevorstehenden Nationalratswahlen, die Art, wie zuweilen Wahlkampf betrieben wird, auf und parodiert das Verhalten der jeweiligen Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatinnen. Augenscheinlich wurden dabei, mit einer Form von künstlicher Intelligenz, aus den erwachsenen Spitzenkandidat:innen, Kinder im Kindergartenalter generiert.

Aufgrund der verwendeten Wort-Bild-Sprache ist die werbliche Überzeichnung bei der Gestaltung der Werbemaßnahme klar erkennbar.

Die Werberätinnen und Werberäte betonen in Ihren Stellungnahmen, dass die Bezugnahme auf "Kindergarten", im Sinne von einem nicht adäquaten Verhalten von Erwachsenen, im Sprachgebrauch verankert und somit eindeutig als bekannte Redewendung interpretierbar und keinesfalls ein Konterkarieren einer Bildungseinrichtung sei.

Eine durch das Verbotsgesetz untersagte Handbewegung, wie von einigen Beschwerdeführern/Beschwerdeführerinnen angegeben und beanstandet, wurde von der Mehrheit des Gremiums ebenfalls nicht erkannt.

Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sprechen sich für keinen Grund zum Einschreiten aus.

HINWEIS: Kritisch angemerkt wurde seitens einiger Werberätinnen und Werberäte vor allem der fehlende Produktzusammenhang. Auch wird die Verantwortung, die Werbung gegenüber Demokratie hat, betont, weshalb eine sensiblere Darstellung durchaus angebracht sei.