Sehr geehrte Frau Stoidl,
wie gerade am Telefon besprochen,schicke ich Ihnen
schriftlich meine Beschwerde,respektive mein Entsetzen über die bildhafte
Umsetzung dieses Tenaproduktes.
Ich bin selber
Regisseurin und weiß genau,wie man ein heikles Thema diskret umsetzen kann.
Ihre Werbung empfand ich als eine tiefe Agression
gegen meine
Weiblichkeit,marktschreierisch bloßgestellt!!!
Ich hoffe sehr,dass dieses Thema bei Ihrer nächsten
Sitzung erwogen wird.
Habe beim ORF angerufen gleich nach Ihrer schockierenden
Werbung im ORF 2, so kurz vor 18 h,schätze ich.
Ich war nicht die erste!
Herzlichen Dank
Der Österreichische Werberat sieht im Falle des beanstandeten Werbeauftritts von Tena keinen Grund zum Einschreiten.
Begründung:
Die eindeutige Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sprechen sich bei der beanstandeten Werbemaßnahme vom Tena „Ich bin ich“ (Werbespot) für keinen Grund zum Einschreiten aus.
Der Werbespot bewirbt die Tena Discreet Ultra Einlagen als „saugstarke Einlagen“ bei Blasenschwäche. Unter dem Slogan „Ich bin Ich“ demonstriert eine Frau auf der Toilette sitzend, wie die Monatsbinden funktionieren. Dabei nimmt sie eine Binde von der Seite und zeigt mittels des Inhalts einer danebenstehenden Blumenvase, wie diese das Wasser absorbiert. „Tena Discreet Ultra Einlagen sehen aus wie Damenbinden aber funktionieren tun sie ganz anders.“, lautet dabei ein Auszug des Textes der Sprecherin.
Die Werberäte und Werberätinnen erläutern, dass die im Werbespot dargestellte Situation realitätsnah ist und keine Diskriminierung darstellt. So besteht zwischen dem gezeigten Kontext und dem Produkt eine klare Verbindung, da Einlagen auf der Toilette Verwendung finden bzw. gewechselt und eingelegt werden.
Es wird dabei keine Entwürdigung, Sexualisierung oder Verächtlichmachung gesehen. Das Problem Blasenschwäche, was durchaus ein intimes und persönliches Thema darstellt, wird laut Werberäten und Werberätinnen diskret und alltagsnah präsentiert. Im Fokus ist die auf der Toilette sitzende Person - selbstbewusst und ohne jeglichen Scham - die offen über Blasenschwäche spricht. Das wird insofern durch das Werberatsgremium positiv hervorgehoben, weil ermutigt wird über das Thema offen zu sprechen und Abhilfe zu schaffen. Weder wird auf Geschlechtsmerkmale fokussiert noch eine sexualisierende Aufladung erzielt.
Eine Verletzung des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft ist daher von den Werberäten und Werberätinnen nicht erkennbar. Enttabuisierend, unverblümt und ohne Sexualisierung wird auf das Produkt der Marke hingewiesen. Die Werberäte und Werberätinnen sprechen sich daher eindeutig für keinen Grund zum Einschreiten aus.