Tena Discreet und Neradin

05.04.2023


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Guten Tag!

Möchte meine Meinung zu verschiedenen Werbungen im TV bekanntgeben:

Ich finde es äußerst geschmacklos und peinlich und eigentlich sogar primitiv wenn die Werbung über Tena Lady ausgestrahlt wird. Da sitzt eine Frau auf einer Toilette und zeigt, welche Binde man

verwenden kann. Bin eine Frau und fühle mich, wenn ich diese Werbung sehe, sehr sehr unwohl. Man kann die Qualität von Binden auch anders

darstellen. Es wundert mich, daß sich die Frauen darüber nicht beschweren– wo es doch um die Intimsphäre geht !

Und die Werbung „die Rakete hebt nicht mehr ab“ ist für Männer, die krankheitsbedingt Probleme damit haben, sehr diskriminierend! Können Sie mir einen Mann zeigen, der diese Beschwerden

hat, das mit Humor nimmt und darüber lacht?

Werde in Zukunft wenn Werbung gezeigt wird, auf einen anderen Sender wechseln.

Mit freundlichen Grüßen


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Entscheidung:

Der Österreichische Werberat sieht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme von Neradin (TV-Spot) keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:

Die klare Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sprechen sich beim beanstandeten Werbespot von Neradin für keinen Grund zum Einschreiten aus.

Der Werbespot wirbt für das homöopathische Arzneimittel Neradin das u.a. auch bei Erektionsstörungen eingenommen werden kann. Dabei bringt ein Betroffener durch Methapern wie etwa „mein Motor springt nicht mehr an“, das Problem einem Freund zum Ausdruck. Dieser weist, laut eigener Erfahrung, auf Neradin zur Abhilfe hin. Bestätigt wird die gewünschte Wirkung schließlich von einer weiblichen Darstellerin mit den Worten „so macht’s wieder Spaß“.

Die Werbung lässt keine entwürdigende Darstellung von Personen im Hinblick auf das dargebotene Produkt erkennen. So können laut Werberäten und Werberätinnen, keine Gestaltungen und Aussagen erkannt werden, die Personen aufgrund einer sexuellen Schwäche, diskriminieren oder herabsetzen. Vielmehr wird durch den Spot das Thema Erektionsstörung sensibel angesprochen und mitunter versucht das Thema zu normalisieren. Als ein Lösungsvorschlag wird das beworbene Produkt vorgeschlagen.

Eine Verletzung des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft wird nicht erkannt, weshalb sich der Österreichische Werberat für keinen Grund zum Einschreiten ausspricht.