Liebes
Team des Österreichischen Werberates,
ich wende mich mit folgender Bitte
an euch:
Von Teilen der Wirtschaft, vor allem
Lebensmittelhandel, wird aktuell wieder der so genannte "Veganuary"
begangen d. h. über den ganzen Monat Jänner wird Veganismus, insbesondere
vegane Ernährung intensiv beworben. Diese Bewerbung findet durch
alle möglichen Werbemdien statt.
Meine Bitte an Euch ist zu prüfen,
ob es ethisch überhaupt vertretbar ist, für vegane Ernährung Werbung zu
betreiben.
Warum?
Vegane Ernährung, also eine
Ernährung, die tierische Bestandteile komplett ausschließt, führt zwingend zu
Mangelerscheinungen, besonders bei Vitamin B12, das supplementiert werden muss.
Oder anders ausgedrückt: Vegane Ernährung ist potentiell gefährlich für die
Gesundheit, da sie Mangel hervorruft. Ich zitiere aus dem B12-Beitrag der
Veganen Gesellschaft Österreichs, als DER großen Lobby-Organisation für Veganismus:
"Gut geplant bedeutet für die
Academy of Nutrition and Dietetics aber auch, gezielt auf die ausreichende
Versorgung mit Vitamin B12 zu achten
und Nahrungsergänzungsmittel (sog. „Supplemente“) oder angereicherte
Lebensmittel zu sich zu nehmen. Der essentielle Nährstoff kommt nämlich nicht
in relevanter Menge in pflanzlichen Lebensmitteln vor.
(...)
Symptome
eines Mangels
Eine
Unterversorgung kann somit zu einer Form von Blutarmut, der sogenannten megaloblastären
Anämie, führen. Die roten Blutkörperchen sind dabei abnorm
vergrößert und es kommt zu Symptomen wie blasser Haut, Schleimhautstörungen,
Schwäche, Konzentrationsstörungen und Müdigkeit.
Gravierender
als die Symptome der gestörten Blutbildung sind jedoch die Schädigungen
des zentralen Nervensystems. Neben Sensibilitätsstörungen wie
einem „Ameisenkribbeln“ an Händen und Füßen kann es zur Reflex- und
Bewegungsschwäche, zu Störungen der Bewegungskoordination und auch
psychiatrischen Störungen wie Verwirrung, Halluzination, Gedächtnisstörungen
bis hin zu Psychosen kommen. Auch Lähmungserscheinungen können entstehen. Diese
Symptome sind zum Teil irreversibel, können also auch
durch eine hohe Vitamingabe nicht rückgängig gemacht werden, wenn sie erst
einmal vorhanden sind.
Auftreten
können die beiden Symptomgruppen unabhängig voneinander. Die neurologischen
Symptome zeigen sich bei Erwachsenen oft erst nach mehreren Jahren – teilweise
dauert es 20 Jahre oder sogar noch länger. Problematisch ist hierbei jedoch,
dass die Symptome einer Anämie durch eine hohe Zufuhr an Folsäure, die in
pflanzlichen Lebensmitteln viel vorkommt, kaschiert werden können. Gleichzeitig
schreiten aber die irreversiblen neurologischen Veränderungen fort, sodass es
ohne Vorwarnung zu bleibenden Schäden am zentralen Nervensystem kommen kann.
Ganz besondere Vorsicht ist bei Säuglingen und kleinen Kindern geboten.
Sie reagieren sehr sensibel auf einen Vitamin-B12-Mangel und es können Entwicklungsstörungen
und Nervenschäden entstehen.
Außerdem
erhöht sich durch einen Vitamin-B12-Mangel der Homocystein-Spiegel,
der wiederum die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann."
https://www.vegan.at/inhalt/vitamin-b12-versorgung-bei-veganer-ernahrung
Als besondere
Risikogruppen werden hier vor allem Kinder genannt. Das wird auch von der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung, deren Positionen die Österr. Gesellschaft
für Ernährung teilt, unterstrichen, siehe Punkt 5 und 6.
https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/vegane-ernaehrung/
Doch auch
Kinder bzw. Familien werden im Zuge des Veganuary als Zielgruppen beworben,
siehe z. B. Screenshot von der Hofer-facebook-Seite, 2.1.2023
https://www.facebook.com/HOFER.AT/photos/a.390733894353770/5715510451876061
Aus besagten
Gründen finde ich die Bewerbung veganer Ernährung unethisch und in dem breiten
Stil eines Veganuary, der die Aufforderung enthält sich 1 Monat lang
vegan zu ernähren, untragbar.
https://veganuary.com/de/
Ich
darf mich vielmals für eine Prüfung von Eurer Seite bedanken
Liebes
Team des Österreichischen Werberates,
hier noch eine Ergänzung zu meiner
Mail vom 5.1.2022:
a)
Bemerkenswert ist bei Hofer, dass es
den Veganuary besonders auf seinen Social Media Kanälen intensiv bewirbt
(Zitat: "It's Veganuary! ?? Bist du wieder mit dabei? ?? Wir unterstützen euch bei dem
Versuch, eure Essgewohnheiten für einen Monat oder sogar langfristig
umzustellen: Mit köstlichen Rezepten und einem breiten Sortiment an veganen
Standard- sowie Aktionsartikeln zum HOFER Preis!" https://www.instagram.com/p/CnJ6GBUupeq/ ),
gleichzeitig auf seiner Website aber
ausführlich über die Gefahren einer veganen Ernährung informiert. Bei Hofer ist
man sich also über die gesundheitlichen Risiken, die eine vegane Ernährung mit
sich bringt, völlig im Klaren.
Zitat:
"Grundsätzlich
kann sich jeder gesunde Erwachsene, der abwechslungsreich und vielseitig isst,
vegan ernähren. Schwangeren, Stillenden, Kindern sowie Jugendlichen rät die
Nationale Ernährungskommission jedoch von einer veganen Ernährung ab. Auch für
Säuglinge ist eine vegane Ernährung laut den österreichischen
Beikostempfehlungen nicht empfehlenswert. Wer sich dennoch vegan ernähren will,
sollte eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch nehmen."
+ ebendort weiter unten zu
bestimmten Nährstoffen
https://www.hofer.at/de/themenwelten/kochen-ernaehrung/vegane-ernaehrung.html
b)
zufällig gefunden habe ich auch eine
Bewerbung Veganuary/Kinder auf der Facebook-Seite von Müller Österreich. (Da
das ein gesponsorter Beitrag ist, gibt es dazu keinen speziellen Link. Hier der
Screenshot vom 7.1.2023.)
c)
Interessanterweise werden Menschen
mit Vorerkrankung offenbar nie als Risikogruppe bei veganer Ernährung genannt,
deswegen möchte ich explizit darauf hinweisen:
Ich kenne selbst zwei junge Frauen,
beide damals in ihren 20ern und mit Vorerkrankung, bei denen sich unglaublich
schnell Mängel eingestellt haben.
Die eine mit Hashimoto. Sie hat sich
mit ihrem Hausarzt abgesprochen, weil sie gehört hat, dass vegane Ernährung bei
ihrer Erkrankung empfehlenswert sein soll. Der Arzt willigte in das Experiment
nur unter der Bedingung ein, dass ihre Blutwerte streng kontrolliert würden.
Die waren nach kurzer Zeit so schlecht, dass der Arzt das ganze Experiment
sofort abgebrochen hat (der hat sie tatsächlich völlig alarmiert angerufen und
ihr aufgetragen, dass sie sofort eine Hühnersuppe essen soll (!).)
Die andere Frau, eine enge Freundin
von mir, hat schweren Morbus Crohn. Als das begonnen hat, hat sich ein Veganer
aus ihrem Haus angeboten sie zu bekochen, weil er überzeugt war, dass ihre
Probleme nur von einer falschen Ernährung stammen würden. Sie war köperlich
geschwächt und ihr wars recht, wenn ihr das Kochen abgenommen würde. Auch hier
haben sich innerhalb kürzester Zeit die Blutwerte enorm verschlechtert. Zum
Glück stand sie damals unter intensiver ärztlicher Aufsicht.
Soweit also meine Zusatz-Infos + nochmal
herzlichen Dank für Eure Prüfung dieser Sache!