Der Textteil "echte Stecher" und die Abbildung der Spargelstangen macht (nur?) mir einen unangenehmen Eindruck eines Macho-Gehabens
Facebook, 20.5.22/10.35h, Fa. Santo.shop
Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle
der beanstandeten Werbemaßnahme der Firma Santo keinen Grund zum
Einschreiten.
Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen
spricht sich in Bezug auf die Werbemaßnahme von Santo (Onlinewerbung) für keinen
Grund zum Einschreiten aus.
Das Sujet von Santo bewirbt mehrere Weine im
Vordergrund eines angerichteten Spargelrisottos. Dazu lautet die Aufmachung
„Für echte Stecher – Nicht länger am Holzweg. Die passenden Weine für den
wählerischen Spargel.“
Diese Aufmachung lässt ein Wortspiel
erkennen, da „Stecher“ auf die Spargelernte und die Tätigkeit und den Beruf des
„Spargelstechers“ Bezug nimmt. Die Phrase „nicht länger am Holzweg“ kann
ebenfalls in Bezug auf die hölzernen Enden des Spargels gesetzt werden, weshalb
ein Produktzusammenhang zwischen Text und beworbenen Weinen gegeben ist.
Zudem kann keine diskriminierende oder
anstößige Darstellung dem Sujet entnommen oder eine abwertende Konnotation
festgemacht werden. Eine Verletzung des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft
wird seitens der Werberätinnen und Werberäte deshalb nicht erkannt.
Hinweis: Es ist anzumerken, dass ein nicht unerheblicher Teil der
Werberätinnen und Werberäte empfiehlt, in Zukunft bei der Gestaltung von
Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen. Um eine Doppeldeutigkeit und Reduktion der
Ansprache auf eine Zielgruppe (Berufsgruppe der Spargelstecher) zu vermeiden,
wird eine textliche Änderung des Spruches nahegelegt.