Circus Safari täuscht Konsument_innen!

17.03.2020


Bild

Der Circus Safari bildet auf seinen Werbeplakaten Wildtiere (Tiger, Zebras) ab, obwohl es in Österreich seit 2005 ein Verbot von Wildtieren im Zirkus gibt. Auch im Eingangsbereich des Zirkus befinden sich Werbeflächen, die Gorilla, Elefant und Krokodil zeigen. Diese Sujets sind auch auf der Homepage zu finden. Offensichtlich tut der Zirkusbetreiber dies, um durch (furchteinflößende) exotische Tiere mehr Publikum in den Zirkus zu locken. Tiere abzubilden, die im Zirkus gar nicht auftreten, ist irreführend und fällt m.E. unter Konsument_innen-Täuschung. Zum Glück dürfen in Österreich keine Wildtiere mehr im Zirkus auftreten! Es wäre mehr als wünschenswert, dass sämtliche Tiernummern im Zirkus verboten werden, um fühenden Lebewesen das Leid zu ersparen, zur Belustigung und Schaustellung für den Menschen unter völliger Ignoranz ihrer arteigenen Bedürfnisse herhalten zu müssen. Was die Abbildung von Tierarten betrifft, die in Österreich in Zirkussen verboten sind, ist zu sagen, dass nicht nur eine Irreführung der potentiellen Konsument_innen zu verurteilen ist. Solche Abbildungen stützen auch eine längst überholte und vom Gesetzgeber als antiquiert erkannte Tradition, indem nämlich die Präsenz von Wilditeren im Zirkus als etwas Positives, ja womöglich sogar Wünschenswertes, dargestellt wird. Konsekutiv wird das von Tierschutzvereinen wie dem VGT mühevoll erkämpfte Wildtierverbot im Zirkus als reine Formsache hingestellt, und durch die Verknüpfung „Zirkus ? Wildtiere“ das Verbot in seiner Gesamtheit infrage gestellt.


Bild

Der Österreichische Werberat wird Beschwerden in Bezug auf Unternehmen, die aktuell massiv von gesetzlichen Einschränkungen betroffen sind, aufnehmen, jedoch nicht in gewohnter Weise abwickeln. In diesen Fällen wird das Verfahren ausgesetzt. Sollte die Werbemaßnahme bei Wiederaufnahme des Betriebs nach wie vor veröffentlicht werden, wird die Werbemaßnahme in entsprechender Form behandelt. Das Unternehmen erhält eine Vorabinformation. Der Fall ist für den Österreichischen Werberat hiermit zum derzeitigen Zeitpunkt abgeschlossen.