Schleichwerbung für Kuhmilch

13.03.2020


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Die eingebrachte Beschwerde fällt nicht in den Kompetenzbereich des Österreichischen Werberates. Der ÖWR zeichnet lediglich für die inhaltliche Beurteilung von Wirtschaftswerbung, anhand des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft, zuständig. Der/die Beschwerdeführer/in wurde davon in Kenntnis gesetzt, wer sich der Angelegenheit annimmt.

Der Fall ist für den Österreichischen Werberat abgeschlossen. 


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„Schleichwerbung“ für Kuhmilch in der Kronen Zeitung In der Kronen Zeitung vom 31.8.2019 ist auf Seite 18 ein Bericht über eine „Biomilch-Tankstelle“ inklusive Foto eines Buben, der strahlend eine NÖM Milchflasche in die Kamera hält, abgebildet. Der Artikel ist aber nicht als Werbung deklariert. Laut §26 des Mediengesetzes müssen „Ankündigungen, Empfehlungen sowie sonstige Beiträge und Berichte, für deren Veröffentlichung ein Entgelt geleistet wird, [..] in periodischen Medien als „Anzeige“, „entgeltliche Einschaltung“ oder „Werbung“ gekennzeichnet sein, es sei denn, dass Zweifel über die Entgeltlichkeit durch Gestaltung oder Anordnung ausgeschlossen werden können. (https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Dokumentnummer=NOR12010106) Abgesehen vom offensichtlichen Verstoß gegen das Mediengesetz scheint es mir höchst fragwürdig, für ein Produkt Werbung zu machen, das wegen der durch das Produkt verursachten Treibhausgas-Emissionen das Klima MASSIV belastet. In den letzten 10 Jahren sind die globalen Emissionen in der Milchwirtschaft um 18% gestiegen! Die Herstellung von einem Liter Kuhmilch hat im globalen Durchschnitt eine Klimawirkung wie rund 2,4g Kohlendioxid - so viel entsteht etwa auch bei der Verbrennung von einem Liter Benzin… (vgl. https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/oekobilanz-pflanzenmilch) Ironischerweise befindet sich neben der nicht gekennzeichneten Werbung für die Molkerei ein Artikel von Helga Kromp-Kolb zur Klimakrise. Wirklich nachhaltig und ressourcenschonend ist Pflanzenmilch. Wo kann ich die an der Tankstelle kaufen? Das mit Kuhmilch verbundene Tierleid werde ich hier gar nicht thematisieren, es würde den Rahmen sprengen.