Broschüre "Sicher" mit Schusswaffenwerbung

31.12.2018


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat spricht im Falle des beanstandeten Sujets (Werbung in einer Broschüre zum Thema Sicherheit) des Waffenherstellers Glock die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. Sujetwechsel aus.

Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen spricht sich für die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel aus, da die Werbemaßnahme ohne Warnhinweis in einem Magazin zum Thema Sicherheit geschalten wird. Es liegt damit eine Verharmlosung von Gewalt vor, weshalb die Werbung gestoppt werden muss.

Die Tatsache, dass das Sujet in einem Magazin zu sehen ist, in dem es um Sicherheit geht, suggeriert, dass die Waffe für Sicherheit stehe. Abgesehen davon wird die Werbemaßnahme ohne entsprechenden Warnhinweis geschalten, welcher im Zusammenhang mit Werbemaßnahmen für Produkte, von denen Gefahr ausgeht, vorgeschrieben wird. Insgesamt wird Gewalt durch die Darstellung der Waffe verharmlost. Aus diesem Grund spricht sich die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen für einen sofortigen Stopp aus.

Die Werberäte und Werberätinnen sehen einen Verstoß gegen die nachfolgend angeführten Punkte des Ethik-Kodex der österreichischen Werbewirtschaft:

1.3. Gewalt – Waffenwerbung
(1) Bei der Bewerbung von Waffen muss darauf geachtet werden, dass der besonderen Gefahr, die bei deren unsachgemäßen Verwendung ausgeht, unbedingt Rechnung getragen werden wird. Daher muss bei der Bewerbung von Waffen grundsätzlich eine Kennzeichnung mittels Warnhinweis "Waffen gefährden bei unsachgemäßem Umgang Gesundheit & Leben" erfolgen.

(3) Bei der Bewerbung von Waffen soll auf eine besonders verharmlosende, bzw. verherrlichende Darstellung verzichtet werden.

1.3. Gewalt
1.1 Werbung darf sich keiner gewalttätigen, Gewalt verharmlosenden, Gewalt ästhetisierenden oder Gewalt verherrlichenden Inhalte bedienen.

1.1. Allgemeine Werbegrundsätze
(1) Werbung muss vom Grundsatz sozialer Verantwortung geprägt sein, insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen vor dem vollendeten 18. Lebensjahr.

 

 


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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich weiß nicht, ob sie dieses Thema betrifft. Vielleicht haben Sie sonst einen Tipp für mich, wie auf dieses Thema aufmerksam gemacht werden kann.Gestern lag in meinem Postkastl ein Prospekt mit dem Titel "Sicher". Auf der U4 gibt es eine ganzseitige Schusswaffenwerbung der Firma Glock. Ich bin 57 und kann mich nicht daran erinnern, sowas je in meinem Postkastl vorgefunden zu haben. Ich will sowas nicht ungefragt bekommen und möchte auch nicht, dass es als "normal" empfunden wird, für Schusswaffen zu werben.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.