Burger King - Eat This

26.11.2020


Bild

Wie schon einige BeschwerdeführerInnen vor mir möchte ich auf die Unangebrachtheit des Werbesujets "Eat this - Greta" hinweisen. Obwohl ich es sogar für gefährlich und selbst höchst bedenklich halte den tättowierten Mann nur aufgrund seines angeblich aggressiven Blickes oder seiner Tätowierungen als aggressiv einzustufen weil man so leicht in eine Diskriminierungsfalle tappt, wird der Grundtenor des Sujets dennoch durch die englische Floskel "Eat This" konterkariert. Hierbei handelt es nicht um eine simple Aufforderung sich den Burger zu Gemüte zu führen, obwohl das Wortspiel dies wohl impliziert. Der Ausdruck "Eat this" hat eine bewusst gewaltätige Komponente (siehe Link) und ist von einem Konzern, der wie auch McDonalds viele Kinder zu seinen KundInnen zählt, höchst verwerflich. Der antifeministische Impetus wird nur durch die Heuchelei eines der größten Klimasünder übertroffen sich zum einen einen grünen Anstrich geben zu wollen, andererseits die Quasi-Gallionsfigur der Klimaproteste als Werbeträgerinnen zu instrumentalisieren und sie zugleich als Addressatin des "Friss / Nimm das" als Opponentin zu deklarieren. Eine Nachricht, die an Heuchelei ala Greenwashing und Antifeminismus kaum zu überbieten ist. https://www.urbandictionary.com/define.php?term=eat+that


Bild

Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme (Plakat/Citylight) der Fastfood-Kette Burger King keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:
Das beanstandete Sujet zeigt einen pflanzenbasierten Burger, einen jungen Protagonisten mit zahlreichen Tätowierungen im Gesicht sowie den Slogan „Eat this Greta“. Hierbei handelt es sich offenbar um eine Anspielung auf die Umwelt-Aktivistin Greta Thunberg.

Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen kann den Vorhalt, dass der Protagonist aufgrund seiner Tätowierungen einen gewalttätigen Eindruck hinterlässt, nicht nachvollziehen. Darüber hinaus wird der Slogan „Eat this Greta“ eher als Aufforderung gegenüber der Vegetarierin verstanden und nicht als Drohung, handelt es sich doch um einen pflanzenbasierten Burger. Aus diesem Grund betrachtet die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen die beanstandete Werbemaßnahme als unproblematisch und spricht sich für keinen Grund zum Einschreiten aus.

HINWEIS: Eine nicht unerhebliche Zahl der Werberäte und Werberätinnen spricht sich jedoch für die Aufforderung bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen künftig sensibler vorzugehen aus. Kritisiert wird in diesem Zusammenhang vor allem, dass das beanstandete Sujet insgesamt dennoch einen aggressiven Eindruck hinterlässt, der vor allem aufgrund der Anspielung auf die junge Klima Aktivistin unpassend ist.