Mömax-Werbung

07.09.2020


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S.g. Damen und Herren! Wie lange noch darf sich die Fa. MÖMAX dieser Fäkalsprache in der Werbung bedienen, ohne dass jemand etwas unternimmt? Eine Frau als "Scheiß Nachbarin" zu bezeichnen ist mehr als demütigend und Geschmacklos, sogar widerlich. Ist es wirklich notwendig, dass selbst tiefste Schwellen des guten Anstandes noch unterschritten werden, nur um Aufmerksamkeit zu erhaschen? Gibt es keine Grenzen mehr, die man einhalten sollte, um der Verrohung der Gesellschaft wenigstens etwas entgegen zu wirken? Muss man selbst den kleinsten Mitgliedern schon über Werbung eine derart verunglimpfende Sprache beibringen?


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme (TV) des Einrichtungshaus Mömax die Aufforderung in Zukunft bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen aus.

Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen ist der Auffassung, dass die Werbemaßnahme hinsichtlich des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft nicht sensibel genug gestaltet wurde. Kritisiert wird dabei vor allem die Tatsache, dass im beanstandeten Spot mehrfach das Wort „Scheiße“ verwendet wird und die Werbemaßnahme daher eine negative Vorbildwirkung für Kinder darstellt. Darüber hinaus weisen die Werberäte und Werberätinnen darauf hin, dass die Verwendung des Schimpfwortes in Bezug auf die Nachbarin eine durchaus aggressive Botschaft kommuniziert. Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen spricht sich deshalb für die Aufforderung in Zukunft bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen aus.

Die beanstandete Werbemaßnahme wurde entsprechend nachfolgender Punkte des Ethik-Kodex nicht sensibel genug gestaltet:

1.1. Allgemeine Werbegrundsätze 
1. Werbung soll vom Grundsatz sozialer Verantwortung geprägt sein, insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen vor dem vollendeten 18. Lebensjahr.
4. Werbung darf nicht gegen die allgemein anerkannten guten Sitten verstoßen.
5. Werbung darf nicht die Würde des Menschen verletzen, insbesondere durch entwürdigende oder diskriminierende Darstellungen.