Sexistische Werbung der SalzburgerLand-Ei reg. Gen.m.b.H.

19.01.2017


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Das Unternehmen hat nach unserer Kontaktaufnahme sofort das beanstandete Sujet von der Homepage entfernt. Unser Beschwerdeverfahren sieht bei einer sofortige Rücknahme einer beanstandeten Werbemaßnahme durch das Unternehmen, keine weitere Behandlung der Beschwerde vor, daher wird das Verfahren hiermit abgeschlossen. Wir danken dem Unternehmen für die gute Zusammenarbeit.


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Auf der Website http://www.salzburgerland-ei.at/ ist eine Frau zu sehen, die den Mund leicht geöffnet hat. Ein Löffel zieht ihre Unterlippe noch ein Stück weiter nach unten. Ihre Oberlippe und ihr Mundwinkel sind mit Ei bekleckert. Der Kopf ist nach vorne gesenkt, sodass ihr Blick von unten direkt in die Kamera geht. Das Bild ist mit folgendem Text betitelt: „Freiheit, Genuss, Liebe – das Leben ist manchmal viel zu schnell zum Genießen. SalzburgerLand-Ei. Löffeln Sie ein Stück vom Glück, schmecken Sie die spürbare Freiheit unserer Hühner!“ Der Bezug der dargestellten Frau mit dem beworbenen Produkt erfolgt auf sehr infantile Weise. Sich beim Essen bekleckern und mit dem Löffel im Mund spielen, sind Verhaltensweisen von Kindern, die in der Regel Ermahnungen nach sich ziehen. Dieselben Verhaltensweisen bei einer erwachsenen Frau stellen diese auf ein kindliches Niveau, werten sie also ab. Der Blick von unten verstärkt diese Degradierung. Die kindliche Darstellung der Frau in Verbindung mit dem beworbenen Produkt, dem SalzburgerLand-Ei, hebt die Naivität der Frau hervor. Folgt man der Mehrdeutigkeit des Begriffes, so stellt sich die Frage: Ist sie das SalzburgerLand-Ei? Das auf diese Weise vermittelte Rollenbild drängt die Frau in Passivität, Minderbemitteltheit und Abhängigkeit. Diese drei Komponenten – direkter Blick von unten in die Kamera, bekleckerter Mund und Löffel, der die Lippe nach unten zieht – lassen die Darstellung darüber hinaus lasziv wirken. Zusammen mit dem Übertitel „Freiheit, Genuss, Liebe“ eröffnen sie Raum in Richtung sexuelle Phantasien. Sie lassen die Frau unterwürfig, unschuldig und einladend wirken.