Der Werberat plädiert für den verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität in der Werbung in Österreich

03.06.2005

Bereits bei der Präsentation des Jahresberichtes 2004 im April dieses Jahres zog der Werberat Bilanz, dass der österreichische Werbemarkt über eine stabile Werbekultur verfügt. Bezugnehmend auf Diskussionen rund um Sexualität in der Werbung (z.B. Triumph, Huber Trikot) sah der Werberat keinen Handlungsbedarf. „Wir sind nicht päpstlicher als der Papst. Im Allgemeinen sehen wir bei den heimischen Unternehmen einen respektvollen und angemessenen Umgang mit Sexualität in der Werbung,“ so Schuster. Nachdem sich das Verhältnis der Gesellschaft zur Sexualität und Nacktheit insgesamt verändert hat, verändert sich laut Schuster auch die Werbung entsprechend.

Aktuell musste der Werberat jedoch aufgrund einer Beschwerde im Bereich Frauendiskriminierung bei einem Unternehmen hart durchgreifen. Eine Beschwerde über eine ganzseitige Anzeige in der Stadt Land Zeitung St. Pölten, die als sexuell anstößige Darstellung bezeichnet wurde, ist beim Werberat eingelangt. Dieser hat nach Überprüfung des Sachverhaltes umgehend mit Maßnahmen reagiert. Der Werberat hat den Auftraggeber der Anzeige, das Unternehmen REFILL24 Handels GmbH. aufgefordert die Kampagne sofort zu stoppen. Die Darstellung des nackten Frauenkörpers steht in keinem Zusammenhang zum beworbenen Produkt, Patronenfüllungen für Druckerpatronen. Darüber hinaus erging ein Schreiben an die Stadt Land Zeitung St. Pölten in Zukunft solche Anzeigen nicht mehr zu schalten.

Der Werberat ist überzeugt, dass Frauenfeindlichkeit bzw. -diskreminierung in keinster Weise mehr in Österreich Platz in der Werbung hat. Das bestätigen auch die im vergangenen Jahr eingegangenen Beschwerden. Auf Platz zwei findet sich hinter „Täuschung und Irreführung“ die „Frauendiskriminierung“.