Geschäftsbericht 2000

01.02.2001

9. Febraur 2001 - Es ist wieder soweit, der Geschäftsbericht 2000 des Österreichischen Werberates ist fertig. Im vergangenen Jahr konnte das Selbstbeschränkungsorgan der österreichischen Werbewirtschaft seine nationale und internationale Bekanntheit steigern.

Mit 80 Beschwerden, die sich auf 58 verschiedene Werbekampagnen bezogen, bewegte sich der 'Unmutspegel' im Berichtsjahr etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Interessant war festzustellen, dass es bei kaum einer der beanstandeten Kampagnen eine massive Konzentration der Beschwerden gab und vielfach Einzelmeinungen artikuliert wurden. Die Tendenz, dass einzelne Bürger sich nicht über irgendwelche Institutionen sondern direkt an den Österreichischen Werberat wenden, um ihren Unmut über eine Werbekampagne zu artikulieren, werte ich als besonders positiv.

Die internationale Verankerung des Österreichischen Werberates im Bereich der EASA wurden im Berichtsjahr weiter verstärkt. Die Geschäftsführung des Österreichischen Werberates hat in den supranationalen Gremien erfolgreich den liberalen alle Zwangsregulierungen ablehnenden Standpunkt Österreichs vertreten. Durch eine Intensivierung der Kontakte zur österreichischen Politik, insbesondere zu den Repräsentanten und Vertretern Österreichs in den europäischen Gremien und Institutionen soll diese Politik fortgesetzt werden.

Mit besonderer Sorgfalt wacht der Österreichische Werberat darüber, dass die soziale Verantwortung im Rahmen der Werbung gewahrt wird. Es muss sichergestellt sein, dass keine Randgruppen der Gesellschaft durch Werbung negativ berührt oder sogar diskriminiert werden.

Aufgabe des Österreichischen Werberates ist es, darauf zu achten, dass der gesellschaftliche Grundkonsens der österreichischen Bürgerinnen und Bürger nicht durch einzelne Werbemaßnahmen verletzt wird. Hier handelt es sich vorwiegend um Geschmacksfragen des Zeitgeistes. Im Mittelpunkt der Betrachtungsweise steht der mündige Bürger und damit der mündige Konsument, der es speziell im Zeitalter der modernen Kommunikation sehr wohl gelernt hat mit den Mechanismen moderner Marktkommunikation umzugehen. Werbeverbote und gesetzliche Werbebeschränkungen sind grundsätzlich abzulehnen. Sie wirken nicht nur wirtschaftsschädlich, sondern sind auch ineffizient, da sie keine Änderung des Konsumverhaltens bewirken. Darüber hinaus sind legistische Maßnahmen ungeeignet, gesellschaftliche Entwicklungsprozesse zu steuern.

Mit Genugtuung festgestellt werden, dass die österreichische Werbewirtschaft sich in ihrer überwiegenden Mehrheit der Verantwortung bewusst ist und dass die Wirtschaftswerbung und Markkommunikation in Österreich ohne wesentliche Anlässe zu Beanstandungen zeitgeistkonform erfolgt.

Geschäftsbericht 2000